













































GORLEBEN-CHRONIK
Das Jahr 2024
Neubau statt Kartoffelscheune!
Die BI fordert einen Transportestopp ins Fasslager und den Neubau der Zwischenlagerhalle aus Sicherheitsgründen, denn die Castoren werden noch lange hier bleiben müssen. Der "Rückbau" des verhinderten Endlagers wird immer teurer, Ende November beginnt dann endlich das Zuschütten: 400.000to Salz kommen zurück unter die Erde. Ein Meilenstein.
Januar
01.01.2024
Quelle: Presseerklärung BI Umweltschutz
01.01.2024
Quelle: dpa
01.01.2024
Quelle: haz.de
02.01.2024
Quelle: focus.de
31.01.2024
Quelle: ndr.de
Februar
20.02.2024
Dass die BGZ, die bundeseigene Betreiberfirma, diese späte Baumaßnahme als "permanente Anpassung" an die Forderungen der Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden bezeichnet, sei wohl ein verspäteter Karnevalsscherz, meint die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Einen falschen Eindruck erwecke auch der Begriff "Ummantelung", weil die Mauer eben nicht das alte 20 Meter hohe Gebäude ummantelt, wie es die BI begrüßen würde. Vor allem die nur 20 Zentimeter starke Decke sei der Schwachpunkt, vor allem bei einem Flugzeugabsturz, erinnert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Quelle: Elbe-Jeetzel Zeitung vom 20.2.2024
März
11.03.2024
Als Gastrednerin spricht Yu Kajikawa, Mitorganisatorin der jährlichen Fukushima Demo in Berlin. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg warnt vor den Stimmen in den Unionsparteien, der FDP und AfD, wieder in die Atomkraft einzusteigen. Ingrid und Werner Lowin fangen Impressionen dieser 13 Jahre Mahnwache mit einer Fotoausstellung ein.
17.03.2024
April
07.04.2024
Am selben Tag findet im Gorleben Archiv die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins statt. Den Vorstand bilden künftig Hans-Werner Zachow, Gabi Haas, Frank Schmitt, Ulrich Rode und Dominique Chasseriaud, der in Abwesenheit gewählt wurde. Anlässlich Mariannes Geburtstag gab es im Anschluss Sekt und Torte.
Mai
09.05.2024
Juni
05.06.2024
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) warnt davor, dass die Grundsätze "wissenschaftsbasiert" und "frei von politischer Einflussnahme" aufgeweicht werden könnten. Als "das Einfallstor" für Länderegoismen und parteipolitische Einflussnahme sieht die BI das besondere Konstrukt der "Legalplanung" – jeder wichtige Schritt bei der Eingrenzung der Endlagersuche auf nur wenige Regionen bzw. Standorte muss durch ein Bundesgesetz beschlossen werden.
Wie sich Parteien die Beschleunigung vorstellen, blieb am Ende offen, allein der von der AfD benannte Sachverständige Klaus-Dieter Humpich wusste, wie es geht: aus seiner Sicht seien Salzstöcke besser als andere geologische Formationen für die Endlagerung geeignet. Wenn man die Politik beiseitelasse und rein wissenschaftlich entscheide, könne man die Endlagersuche schnell beenden, indem man Gorleben als "besterforschtes Projekt der Welt" auswähle, sagt er vor dem Ausschuss.
"Gerade weil der Salzstock Gorleben-Rambow gut erforscht ist, flog der Standort bereits im ersten Vergleichsschritt bei der Endlagersuche heraus", kontert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, "so viel zur Wissenschaftlichkeit des AfD-Sachverständigen."
Quelle: Pressemitteilung BI Umweltschutz, 6.6.2024
August
02.08.2024
Quelle: e-ventschau.de
07.08.2024
2022 musste die BGE einräumen: Das Verfahren könnte insgesamt viel länger dauern als im Gesetz vorgesehen, bis 2031 sollte ein Standort gefunden werden. Im besten Fall ging die BGE 2022 davon aus, bis 2046 einen Standort benennen zu können, im schlimmsten Fall erst 2068. Jetzt kommt das Öko-Institut zu dem Schluss, dass sich die Suche sogar noch länger verzögern kann.
"Für uns ist das keine große Überraschung, denn es gilt unverändert der Grundsatz Sorgfalt vor Eile", kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Mit der gravierenden Konsequenz, dass die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle sich von 40 Jahren auf rund 100 Jahre verlängert mit all den sicherheitstechnischen Folgen, die eine verlängerte Zwischenlagerung mit sich bringt, werde man sich verstärkt auseinandersetzen müssen, merkt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an.
Quelle: Pressemitteilung BI Umweltschutz, 7.8.2024
10.08.2024
Die Waldparzelle war auch strategisch von Bedeutung für die Auseinandersetzung mit den Endlagerplänen, die Salinas GmbH hatte dort ihre prospektive Bohrparzelle. Thomas Hauswaldt fasst die Pläne, Salz zu fördern, statt dort Atommüll im Salz zu verbuddeln so zusammen: "Strahlungsfrei aufs Frühstücks-Ei".
Bereits in zwei Jahren wolle die BGZ (bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung) den Antrag auf Neugenehmigung des Zwischenlagers für hochradioaktive Abfälle stellen, da blieben nur zwei Jahre, um über Argumente und den notwendigen politischen Druck für ein Mehr an Sicherheit zu sorgen. Dazu tauge auch die Hütte als Treffpunkt.
Quelle: Pressemitteilung BI Umweltschutz, 12.8.2024
September
09.09.2024
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) reagiert beunruhigt. Seit geraumer Zeit weise sie darauf hin, dass die Sicherung der Zwischenlager den tatsächlichen Bedrohungsszenarien hinterherhinke: Der Bau einer 10 Meter hohen Mauer um die Castorhalle in Gorleben herum, die aber 20 Meter hoch ist und deren Deckenstärke lediglich 20 Zentimeter beträgt, könne nicht die Antwort auf neue Bedrohungsszenarien sein.
Quelle: Pressemitteilung BI Umweltschutz, 9.9.2024
18.09.2024
Im Bundeshaushalt 2024 seien mehr als 14 Mio. Euro für den Standort eingestellt worden, der Rückbau solle sich nach Angaben des BMUV am Ende auf einen dreistelligen Mio. Betrag belaufen.
Quelle: Pressemitteilung BI Umweltschutz, 18.9.2024
Oktober
07.10.2024
Warum Meyer ausgerechnet am 7. Oktober nach Gorleben kam, rutscht ihm eingangs heraus. Eigentlich war es der Termin, an dem der Rückbau des ehemaligen Endlagerbergwerks beginnen sollte und zu diesem Termin wäre auch die Bundesumweltminister Steffi Lemke erwartet worden. "Spätestens Anfang 2025 muss der Rückbau beginnen, damit das Vertrauen in der Region wiederhergestellt wird", so Meyer.
"Mit dem Minister waren wir uns einig, dass die Castorbehälter nur noch einmal, nämlich in Richtung Endlager bewegt werden dürfen", so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Quelle: ndr.de, umwelt.niedersachsen.de
November
15.11.2024
Quelle: Pressemitteilung BI Umweltschutz, 15.11.2024
Gorleben: Das Zuschütten beginnt
29.11.2024
400.000to Salz kommen nun wieder unter die Erde. Die Arbeiten sollen drei Jahre dauern.
Die Kosten für den Aus- und Rückbau des "Erkundungsbergwerks" belaufen sich auf rd. 2 Mrd. Euro. Diese Kosten und die politischen Verwerfungen hätte man sich sparen können. Dass der Salzstock untauglich ist für die langfristige und sichere Lagerung von Atommüll, ist seit den 1980er Jahren bekannt. Erst 2020 wurde ein Schlussstrich unter den Ausbau des Berwerks gezogen. Nun werden die Stollen wieder verfüllt. Die Gorleben-Befürworter in Politik und Behörden wurden niemals für dieses Desaster zur Verantwortung gezogen.
Quelle: ndr.de, bi-luechow-dannenberg.de
Dezember
Bundesumweltministerin in Gorleben: "ein politisch motivierter Irrweg endet"
09.12.2024
Lemke und weitere Amtsträger:innen, darunter der niedersächsische Umweltminister Meyer, waren nach Gorleben gekommen, um sich einen Überblick über den Beginn der Arbeiten zur Verfüllung des Salzstocks, dessen angebliche Erkundung noch bis kurz vor deren Stilllegung als Entsorgungsnachweis für den Betrieb deutscher Atomkraftwerke gedient hatte, zu verschaffen. "Die Schließung setzt den Schlusspunkt in einem gesellschaftlichen Großkonflikt, der dieses Land jahrzehntelang beschäftigt und gespalten hat", unterstrich die Bundesumweltministerin vor ihrem Besuch in Gorleben. Nun "endet endlich ein politisch motivierter Irrweg".
Quelle: Bürgerinitiative Umweltschutz, 9.12.2024
09.12.2024
Mit diesem Vortrag eröffnet das Gorleben Archiv eine Gesprächsreihe, bei der Wissenschaftler, die im Gorleben Archiv geforscht haben, die Ergebnisse ihrer Arbeiten vorstellen.
Quelle: Gorleben Archiv
Die ganze Geschichte:

2001
Zwei Atommülltransporte rollen nach Gorleben, einer im März, ein zweiter im November. X-tausend Menschen stellen sich quer und WiderSetzen sich. Der Betonblock von Süschendorf zwingt den Castor zum Rückwärtsgang. Der Widerstand bekommt ein Archiv, die Bundestagsabgeordneten ein Denkmal, die „Gewissensruhe“.

2005
25 Jahre nach der „Republik Freies Wendland“ und 10 Jahre nach dem ersten Castortransport ist die Entsorgung des Atommülls weiter ungelöst. In die Debatte um die Entsorgung des Atommülls und die Zukunft der Atomenergie kommt Bewegung, die Veränderungssperre für den Salzstock wird verlängert. Container brennen, Bauern ziehen sich aus – und im November rollt der nächste Atommüllzug ins Zwischenlager.

2009
Brisante Enthüllungen: Gorleben wurde aus politischen Motiven zum Endlagerstandort. Seit Jahren wird nicht nur „erkundet“, sondern ein Endlager gebaurt. „Mal so richtig abschalten“ – ein Protest-Treck aus dem Wendland führt zu einer großen Demo gegen AKW-Laufzeitverlängerung nach Berlin. Kein Castortransport, seit Oktober finden jeden Sonntag Spaziergänge um das Bergwerk statt.

2024
Die BI fordert einen Transportestopp ins Fasslager und den Neubau der Zwischenlagerhalle aus Sicherheitsgründen, denn die Castoren werden noch lange hier bleiben müssen. Der „Rückbau“ des verhinderten Endlagers wird immer teurer, Ende November beginnt dann endlich das Zuschütten: 400.000to Salz kommen zurück unter die Erde. Ein Meilenstein.

1981
Gorleben-Hearing in Lüchow zum Bau des Zwischenlagers und massiver Protest gegen das AKW Brokdorf. Nach Bohrungen werden die Zweifel an der Eignung des Salzstock Gorleben für ein Endlager „größer, nicht kleiner“. Doch Gegner*innen des Projekts seien „Schreihälse, die bald der Geschichte angehören“, meinen Bundeskanzler Helmut Schmidt und Oppositionsführer Helmut Kohl.

2001
Zwei Atommülltransporte rollen nach Gorleben, einer im März, ein zweiter im November. X-tausend Menschen stellen sich quer und WiderSetzen sich. Der Betonblock von Süschendorf zwingt den Castor zum Rückwärtsgang. Der Widerstand bekommt ein Archiv, die Bundestagsabgeordneten ein Denkmal, die „Gewissensruhe“.

2005
25 Jahre nach der „Republik Freies Wendland“ und 10 Jahre nach dem ersten Castortransport ist die Entsorgung des Atommülls weiter ungelöst. In die Debatte um die Entsorgung des Atommülls und die Zukunft der Atomenergie kommt Bewegung, die Veränderungssperre für den Salzstock wird verlängert. Container brennen, Bauern ziehen sich aus – und im November rollt der nächste Atommüllzug ins Zwischenlager.

2009
Brisante Enthüllungen: Gorleben wurde aus politischen Motiven zum Endlagerstandort. Seit Jahren wird nicht nur „erkundet“, sondern ein Endlager gebaurt. „Mal so richtig abschalten“ – ein Protest-Treck aus dem Wendland führt zu einer großen Demo gegen AKW-Laufzeitverlängerung nach Berlin. Kein Castortransport, seit Oktober finden jeden Sonntag Spaziergänge um das Bergwerk statt.

2024
Die BI fordert einen Transportestopp ins Fasslager und den Neubau der Zwischenlagerhalle aus Sicherheitsgründen, denn die Castoren werden noch lange hier bleiben müssen. Der „Rückbau“ des verhinderten Endlagers wird immer teurer, Ende November beginnt dann endlich das Zuschütten: 400.000to Salz kommen zurück unter die Erde. Ein Meilenstein.

1981
Gorleben-Hearing in Lüchow zum Bau des Zwischenlagers und massiver Protest gegen das AKW Brokdorf. Nach Bohrungen werden die Zweifel an der Eignung des Salzstock Gorleben für ein Endlager „größer, nicht kleiner“. Doch Gegner*innen des Projekts seien „Schreihälse, die bald der Geschichte angehören“, meinen Bundeskanzler Helmut Schmidt und Oppositionsführer Helmut Kohl.