AUSSTELLUNGEN / PUBLIKATIONEN
Das Gorleben Archiv hat in den letzten Jahren auch eigene Ausstellungen organisiert, ein aufwendiges Buchprojekt realisiert und zahlreiche Beiträge in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht.
AUSTELLUNGEN
"Der Gorleben-Treck – 40 Jahre danach"
Die Ausstellung wurde zuerst 2019 im Kreishaus Lüchow präsentiert und wandert seitdem durch den Norden der Republik. Auch in Berlin wurde sie schon gezeigt.
Der legendäre Treck der Lüchow-Dannenberger Bürger:innen und Bäuer:innen nach Hannover im März 1979 gilt als Initialzündung einer der erfolgreichsten Protestbewegungen in der Bundesrepublik. Er war ein Wendepunkt – in der Atompolitik und auch im Leben vieler Menschen in der Region. Zeitzeug:innen erinnern sich.
Eine Ausstellung des Gorleben Archiv e.V. zeigt Zeitzeug:innen-Interviews, historischen Fotos und Filmen.
2019 im Historischen Museum Hannover: Ausstellung "Trecker in Hannover – Gorleben und die Bewegung zum Atomausstieg"
Als Ergänzung zur analogen Ausstellung im Historischen Museum Hannover zum 40. Jahrestages des Trecks nach Hannover ist eine „digitale Ausstellung“ erschienen, die beeindruckt.
weitere Ausstellungen & Exponate
- Anlässlich der Kulturellen Landpartie (KLP) im Wendland präsentierte sich das Gorleben Archiv an unterschiedlichen wunde.r.punkten, etwa 2015 in Breese in der Marsch oder in den Jahren 2016 bis 2018 beim politischen wunde.r.punkt in Klein Witzeetze (kw6.info)
- 2016: Ausstellung in Lübeln anlässlich des Besuches einer internationalen Jury des UNESCO Weltkulturerbes
- 2017: Ausstellung im Kreishaus in Lüchow zum Thema „40 Jahre Bürgerinitiative Südheide, ein Atomstandort der ersten Stunde“
- 2017: Plakat-Ausstellung in den Künstlerischen Werkstätten von Ernst von Hopffgarten in Trebel
- 2017: Ausstellung mit Dokumenten und Plakaten aus dem Gorleben Archiv im Eingangsbereich des Niedersächsischen Landtages in Hannover anlässlich einer Veranstaltung der Grünen-Fraktion zum Thema 40 Jahre Standortbenennung Gorleben
Darüber hinaus ist oder war das Gorleben Archiv auch in unterschiedlichen Ausstellungen mit eigenen Exponaten vertreten. Zum Beispiel:
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Seit 2015 im Museum Lüneburg
- seit 2015 im Deutschen Technik Museum Berlin mit einem besonderen Ausstellungsstück – dem Radiosender der Freien Republik Wendland, der 1980 bei der Räumung des Hüttendorfes 1004 durch Planierraupen beschädigt worden war, zu sehen in der Abteilung „Verbotene Kommunikation“ in der Dauerausstellung „Das Netz – Menschen, Kabel, Datenströme“2016 in drei Ausstellungen der japanische Künstlerin Nobuko Watabiki in Kyoto/Japan zum Thema „Fukushima – 5 Jahre nach der Katastrophe“, bestückt mit vierzig ins Japanische übersetzten Plakaten aus der Gorlebener Protestgeschichte
- 2018 im Niedersächsischen Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg in der Ausstellung „Madonna – Manta – Mauerfall“ mit Requisiten aus der wendländischen Widerstandsgeschichte
- 2018 im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig in der Ausstellung „Deutsche Mythen seit 1945“
- 2023 - Ausstellung "Vulkane" im Lokschuppen Rosenheim
- 2023 - Ausstellung "Overkill" Militärhistorisches Museum Dresden
- 2023 - Ausstellung "Protest/Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber" im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt, ab Februar 2024 im MAK Wien
Publikationen
„Mein lieber Herr Albrecht …!“ – Auf den Spuren eines politischen Großkonflikts
Das Buch des Gorleben-Archivs dokumentiert Gespräche mit Zeitzeugen des gesellschaftlichen Wandels. Menschen aus sehr unterschiedlichen Milieus berichten offen, wie die Protestbewegung ihr persönliches Leben veränderte und ihre politische Haltung prägte.
Hg: Gorleben Archiv e.V., Lüchow 2019
„Archiv-Nachrichten Niedersachsen. Mitteilung aus niedersächsischen Archiven“, Ausgabe 26/2022
Vorträge des 5. Niedersächsischen Archivtags. Mit einem Beitrag von Ulrich Rode zum Thema „Das Gorleben-Archiv. Gedächtnis des Widerstandes gegen die Atomanlagen im Wendland“.
Hrsg: Verband Niedersächsischer Archivarinnen und Archivare e.V. Niedersächsisches Landesarchiv, 2022.
Weitere Infos hier.
„Wie jung ist Geschichte?“ Kulturen – Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2022:
Vorträge der Jahrestagung der Volkskundlichen Kommission für Niedersachsen e.V. 2022 in Cloppenburg mit einem Beitrag von Wolf-Rüdiger Marunde zum Thema: „Geschichte, die noch nicht Geschichte ist. Das Gorleben Archiv als ‚Archiv der Bewegung‘“.
Hg: Volkskundliche Kommission für Niedersachsen e.V., Cloppenburg 2022.
Bundeszentrale für politische Bildung: "Protest. Deutschland 1949 – 2020"
Ein Zeitbild des Protestes im Nachkriegsdeutschland mit Beiträgen zu mehr als 90 Ereignissen aus der Bundesrepublik, der DDR und ab 1990 des geeinten Deutschlands. Für diesen 468 Seiten starken Band hat Gabi Haas zwei Beiträge zur Geschichte des Gorleben-Widerstands verfasst. Wolfgang Ehmke hat für dieses Projekt Marianne Fritzen, die "Gründungsmutter" der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), porträtiert.
Herausgeber: Martin Langebach, Seiten: 468, Bonn 2021, Bestellnummer: 3934, Preis 7 Euro
Weitere Infos hier.
„Der Gorleben Treck 1979 – Anti-Atom-Protest als soziale Bewegung und demokratischer Lernprozess“
Veröffentlichungsreihe der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 309, und gleichzeitig Schriften zur Didaktik der Demokratie. Mit Beiträgen von Gabi Haas zum Thema „Der Gorleben-Treck und seine Folgen. ZeitzeugInnen erinnern sich“ und G.Haas/B.Huneke zum Thema „Das Gorleben Archiv. Gedächtnis des Widerstands und Impulsgeber für zivilgesellschaftliches Engagement“.
Hg: Detlef Schmiechen-Ackermann, Jenny Hagemann, Christian Hellwig, Karolin Quambusch, Wienke Stegmann, Göttingen 2020.
Weitere Infos hier.
„Kultur. Macht. Heimaten. Heimat als kulturpolitische Herausforderung“ – Jahrbuch für Kulturpolitik 2019/20
Beiträge des 10. Kulturpolitischen Bundeskongresses 2019 „Kultur.Macht.Heimaten“. Mit einem Beitrag von Birgit Huneke über das Gorleben Archiv.
Hg: Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., Bonn
2020.
Weitere Infos hier.
„Wir haben sie noch alle! – Perspektiven auf Feminismus, Frauenbewegung und Geschichte“
Broschüre zum 40jährigen Bestehen des feministischen FFBIZ in Berlin mit einem Beitrag von Birgit Hunke über die „Gorleben-Frauen“.
Hg: FFBIZ, Berlin 2018.
Weitere Infos hier.
Jürgen Bacia/Cornelia Wenzel: „Bewegung bewahren – Freie Archive und die Geschichte von unten“
Mit einem Beitrag über das Gorleben Archiv.
Hg: Verlag Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2013.
Lilo Wollny: „Es wird wie ein Kartenhaus zusammenbrechen“
20 Jahre Lügen, Tricks und Größenwahn - Der Atommüllskandal von Gorleben
Die Geschichte des Gorleben-Widerstands bis 1998.
Hg: Rechtshilfe Gorleben, 1998.
Das Buch über die Geschichte bis 1998 liegt digital vor und wird hier in vollem Wortlaut wiedergegeben. (pdf)
BEITRÄGE IN DER GORLEBEN RUNDSCHAU
Die Gorleben Rundschau ist das Mitteilungsblatt der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. Sie erscheint etwa alle drei Monate und wird an interessierte Leserinnen und Leser kostenlos verschickt. Das Gorleben Archiv steuert regelmäßig Artikel bei, kleine Geschichten und Auszüge - hier eine Auswahl.
1990 – Bohrturmbesetzung
Am 21. Juni 1990, dem Tag der Regierungsübernahme von SPD und Grünen in Niedersachsen, besetzt eine Gruppe von 14 Atomkraftgegner/-innen aus dem Wendland die Bohrtürme über den Gorlebener Schächten. Es ist 8 Uhr morgens, als die Aktivist/-innen den Maschendrahtzaun und die dahinter liegende vier Meter hohe Betonmauer mit selbstgebauten Holzleitern…
Mehr lesenDer Turmbauer zu 1004
Sigurd Elert hat die Architektur der Freien Republik Wendland geprägt wie nur wenige andere. Dabei kommt er gar nicht aus der Gegend und war auch seit der Räumung des Hüttendorfs auf der Tiefbohrstelle 1004 bei Gorleben im Juni 1980 nie wieder dort. Im Wendland geriet sein Name und sein Wirken…
Mehr lesenZum ersten Mal: „Wir stellen uns quer!”
Vor 25 Jahren fand der erste Castortransport ins Wendland statt. „In jeder Küche kann beim Kuchenbacken mal etwas Backpulver danebengehen!“ Als Atomkraftgegner/-innen im Wendland 1995 diese Verharmlosung der Risiken eines Castortransports hören, sind sie außer sich. Die Bemerkung ist noch heute vielen Wendländer/-innen im Ohr. Birgit Hunecke blickt 25 Jahre…
Mehr lesenUndine von Blottnitz
Undine von Blottnitz war Mitbegründerin der BI-Lüchow-Dannenberg und der Bäuerlichen Notgemeinschaft und 1977 eine der Ersten, die ihre Stimme gegen die Lagerung von atomarem Müll in Gorleben erhoben hat. Sie hat für die Grünen und für ihre Region gestritten, verhandelt und demonstriert. Unerschrocken, couragiert und geradeaus machte sie Politik. 1979…
Mehr lesenDie lachende Sonne
„Atomkraft? Nein Danke“, die lachende Sonne, ist wohl jedem Leser bekannt. Das Sonnenlogo ist in 55 Sprachen übersetzt und wurde als Aufkleber, Button, auf Fahnen, Plakaten und Flugblättern durch die Welt getragen. Aber wer hat’s erfunden?
Mehr lesenWAA Dragahn
Dragahn 1983 mitten im großen Naturpark „Elbufer-Drawehn“: 13 Häuser, 35-Seelen, eine Försterei, ein Bushäuschen, viele Damhirsche und das abgeschirmte Gelände einer Delaborieranlage. Alles sehr geheimnisumwittert. Im November 1982 unterrichtet Ministerpräsident Ernst Albrecht die Kommunalpolitiker von der Absicht der Niedersächsischen Landesregierung. Dragahn wird als Standort für eine WAA vorgeschlagen.
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