Der Alt-Bräsig-Pokal

Sportplatz in Breselenz am 28. Juni 2003, der „Wild Wendish Cup“ um den Alt-Bräsig-Pokal wird ausgetragen. Ein Spektakel der besonderen Art. Mit Spaß und Lebensfreude wurden vor dem nächsten Castortransport auf dem grünen Rasen ausgiebig Tempogegenstoß, Sturmlauf, Verteidigung, Raumdeckung, fiese Bananenflanken und wendländische Geschlossenheit geübt.

Der Hintergrund: Beim Castor-Transport 2002 ist von der Bäuerlichen Notgemeinschaft ein neues Dorf bei Splietau gegründet worden. Das Dorf „Alt Bräsig“ hatte so Einiges zu bieten. Unter der großartigen, einzigartigen, polizeieigenen Flutlichtanlage konnten abendliche und nächtliche Sportaktivitäten stattfinden. Und so fanden in den Castor-Transporttagen immer mehr Teams den Weg nach „Alt Bräsig“ und jagten dem Fußball nach. Doch das wohlige Sonntags-Nachmittag-Fußball-Gefühl kam in diesen Tagen nicht auf.

So wurde im Juni 2003, bei herrlichsten Sonnenschein, das Turnier um den „Alt Bräsig Pokal“ unkonventionell und mitunter chaotisch ausgetragen. Und einige Fragen blieben offen: „Ist es überhaupt gewaltfrei, einen Fußball zu treten? Kann das gegnerische Team durch eine Sitzblockade aufgehalten werden? Kann man gegen rote Karten Widerspruch beim Amtsgericht einlegen?“
Es traten zehn Mann/Frauschaften an, diesmal ohne Polizei.

FC Flinke Kralle, Wendland Piraten, Black Block Panther, IDAS zensiert, FC Bauern u.a.
2004 und 2006 wurde dieses nicht regelkonforme Fußball-Turnier von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow- Dannenberg veranstaltet.

weitere Veröffentlichungen:

1990 – Bohrturmbesetzung

1. September 2020

Am 21. Juni 1990, dem Tag der Regierungsübernahme von SPD und Grünen in Niedersachsen, besetzt eine Gruppe von 14 Atomkraftgegner/-innen aus dem Wendland die Bohrtürme über den Gorlebener Schächten. Es ist 8 Uhr morgens, als die Aktivist/-innen den Maschendrahtzaun und die dahinter liegende vier Meter hohe Betonmauer mit selbstgebauten Holzleitern überwinden und die beiden Fördertürme…

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Der Turmbauer zu 1004

6. Juli 2020

Sigurd Elert hat die Architektur der Freien Republik Wendland geprägt wie nur wenige andere. Dabei kommt er gar nicht aus der Gegend und war auch seit der Räumung des Hüttendorfs auf der Tiefbohrstelle 1004 bei Gorleben im Juni 1980 nie wieder dort. Im Wendland geriet sein Name und sein Wirken in den zurückliegenden 40 Jahren…

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Zum ersten Mal: „Wir stellen uns quer!”

20. Mai 2020

Vor 25 Jahren fand der erste Castortransport ins Wendland statt. „In jeder Küche kann beim Kuchenbacken mal etwas Backpulver danebengehen!“ Als Atomkraftgegner/-innen im Wendland 1995 diese Verharmlosung der Risiken eines Castortransports hören, sind sie außer sich. Die Bemerkung ist noch heute vielen Wendländer/-innen im Ohr. Birgit Hunecke blickt 25 Jahre zurück.

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Undine von Blottnitz

1. Februar 2019

Undine von Blottnitz war Mitbegründerin der BI-Lüchow-Dannenberg und der Bäuerlichen Notgemeinschaft und 1977 eine der Ersten, die ihre Stimme gegen die Lagerung von atomarem Müll in Gorleben erhoben hat. Sie hat für die Grünen und für ihre Region gestritten, verhandelt und demonstriert. Unerschrocken, couragiert und geradeaus machte sie Politik. 1979 wurde Undine das erste Mal…

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Die lachende Sonne

7. November 2018

„Atomkraft? Nein Danke“, die lachende Sonne, ist wohl jedem Leser bekannt. Das Sonnenlogo ist in 55 Sprachen übersetzt und wurde als Aufkleber, Button, auf Fahnen, Plakaten und Flugblättern durch die Welt getragen. Aber wer hat’s erfunden?

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