Günter Zint

Günter Zint ist am 27. Juni 75 Jahre alt geworden. Dieser Mann hat viel fotografiert und trotz Presseausweis, mehrere Kameras eingebüßt. Irgendwann sagte er einmal: „Es ist verdammt gefährlich zu fotografieren und dokumentieren, wie der Staat für Ruhe und Ordnung sorgt.“

Als Volontär bei dpa begonnen, Reporter bei der Quick, freier Fotograf in England und Schweden, arbeitete er beim Spiegel und Stern, hat eine „Gegen-Boulevardzeitung“ in Hamburg gegründet, die heute die „St-Pauli Nachrichten“ sind.

In diesen sechziger Jahren wurde er zum Zeitzeugen einer der spannendsten Phasen der Bundesrepublik.

Er fotografierte die Großen der Musikszene, Politiker, die Menschen auf der Straße.

Ein Schwerpunkt in Günter Zint`s Arbeit war und ist der politisch, gesellschaftliche Konflikt um die Atomenergie.

Seine Fotos dokumentieren den „Bürgerdialog“ um Atomenergie seit dem Baubeginn in Brokdorf. Er war in Brokdorf, Grohnde, Gorleben und Malville dabei und ist bis heute auf den Spuren der Atomgegner geblieben.

Unter seinen 10 Lieblingsfotos ist das Foto von Marianne Fritzen mit kritischem Blick vor einer Polizeikette aus dem März 1979.

Wie viele Fotos Zint in seinem Leben geschossen hat? Im Archiv seiner Firma „panfoto“ liegen Millionen. (panfoto.de)

Seine Aufnahmen über den 40jährigen Widerstand gegen die Atomanlagen in Gorleben wurden 2014 von ihm an das Gorleben Archiv übergeben.

Und in diesem Archiv in Lüchow befinden sich noch weitere, wertvolle Fotobestände, von anderen, nicht so bekannten Fotografen, die die Gorleben Geschichte auf eindrucksvolle Weise dokumentieren. (www.gorleben-archiv.de)

erschienen in: Gorleben Rundschau, Ausgabe September/Oktober 2016

weitere Veröffentlichungen:

1990 – Bohrturmbesetzung

1. September 2020

Am 21. Juni 1990, dem Tag der Regierungsübernahme von SPD und Grünen in Niedersachsen, besetzt eine Gruppe von 14 Atomkraftgegner/-innen aus dem Wendland die Bohrtürme über den Gorlebener Schächten. Es ist 8 Uhr morgens, als die Aktivist/-innen den Maschendrahtzaun und die dahinter liegende vier Meter hohe Betonmauer mit selbstgebauten Holzleitern überwinden und die beiden Fördertürme…

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Der Turmbauer zu 1004

6. Juli 2020

Sigurd Elert hat die Architektur der Freien Republik Wendland geprägt wie nur wenige andere. Dabei kommt er gar nicht aus der Gegend und war auch seit der Räumung des Hüttendorfs auf der Tiefbohrstelle 1004 bei Gorleben im Juni 1980 nie wieder dort. Im Wendland geriet sein Name und sein Wirken in den zurückliegenden 40 Jahren…

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Zum ersten Mal: „Wir stellen uns quer!”

20. Mai 2020

Vor 25 Jahren fand der erste Castortransport ins Wendland statt. „In jeder Küche kann beim Kuchenbacken mal etwas Backpulver danebengehen!“ Als Atomkraftgegner/-innen im Wendland 1995 diese Verharmlosung der Risiken eines Castortransports hören, sind sie außer sich. Die Bemerkung ist noch heute vielen Wendländer/-innen im Ohr. Birgit Hunecke blickt 25 Jahre zurück.

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Undine von Blottnitz

1. Februar 2019

Undine von Blottnitz war Mitbegründerin der BI-Lüchow-Dannenberg und der Bäuerlichen Notgemeinschaft und 1977 eine der Ersten, die ihre Stimme gegen die Lagerung von atomarem Müll in Gorleben erhoben hat. Sie hat für die Grünen und für ihre Region gestritten, verhandelt und demonstriert. Unerschrocken, couragiert und geradeaus machte sie Politik. 1979 wurde Undine das erste Mal…

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Die lachende Sonne

7. November 2018

„Atomkraft? Nein Danke“, die lachende Sonne, ist wohl jedem Leser bekannt. Das Sonnenlogo ist in 55 Sprachen übersetzt und wurde als Aufkleber, Button, auf Fahnen, Plakaten und Flugblättern durch die Welt getragen. Aber wer hat’s erfunden?

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