Werkstatt Rixdorfer Drucke

Die „Werkstatt Rixdorfer Drucke“ vier politisch engagierter Künstler aus Berlin und Lüchow-Dannenberg hat im Wendland einige Berühmtheit erlangt: 1978 erschien dort der einzigartige „Entsorgungskalender 1978, den Atompark Gorleben betreffend“.

Die gestanzten Holzschnitte waren mit zwölf neuen Bauernregeln als originelle Kalendersprüche von Hellmuth Feye in zwölf Typographien versehen: giftige Verse wider die Atomkraft mit typischer Gestaltung der Rixdorfer. Uwe Bremer, einer von ihnen, lebt seit 1974 in Lüchow-Dannenberg.

Ein Jahr später erschien „Der Atom-Postkarten Kalender 1979“. Er enthielt lakonische Slogans und Rixdorfer Grafiken. Die trauergeränderten Monatslosungen – „Spalte und herrsche“ oder „Atomspaltung ist Knochenarbeit“ oder „Damit nicht nur die Kühe ins Gras beißen“ – stammten von Nicolas Born, Hans Christoph Buch, Kai Hermann und anderen Atomkraftgegnern.

Mit dem Verkauf der Kalender und Postkarten wurde die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg in ihrem Kampf gegen das Gorlebener Projekt unterstützt. Damals für 4,80 und 14,80 D-Mark zu erwerben – heute im Gorleben Archiv und vielleicht noch in einem Antiquariat für viele Euro.

erschienen in: Gorleben Rundschau, Ausgabe Mai / Juni 2016

weitere Veröffentlichungen:

1990 – Bohrturmbesetzung

1. September 2020

Am 21. Juni 1990, dem Tag der Regierungsübernahme von SPD und Grünen in Niedersachsen, besetzt eine Gruppe von 14 Atomkraftgegner/-innen aus dem Wendland die Bohrtürme über den Gorlebener Schächten. Es ist 8 Uhr morgens, als die Aktivist/-innen den Maschendrahtzaun und die dahinter liegende vier Meter hohe Betonmauer mit selbstgebauten Holzleitern überwinden und die beiden Fördertürme…

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Der Turmbauer zu 1004

6. Juli 2020

Sigurd Elert hat die Architektur der Freien Republik Wendland geprägt wie nur wenige andere. Dabei kommt er gar nicht aus der Gegend und war auch seit der Räumung des Hüttendorfs auf der Tiefbohrstelle 1004 bei Gorleben im Juni 1980 nie wieder dort. Im Wendland geriet sein Name und sein Wirken in den zurückliegenden 40 Jahren…

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Zum ersten Mal: „Wir stellen uns quer!”

20. Mai 2020

Vor 25 Jahren fand der erste Castortransport ins Wendland statt. „In jeder Küche kann beim Kuchenbacken mal etwas Backpulver danebengehen!“ Als Atomkraftgegner/-innen im Wendland 1995 diese Verharmlosung der Risiken eines Castortransports hören, sind sie außer sich. Die Bemerkung ist noch heute vielen Wendländer/-innen im Ohr. Birgit Hunecke blickt 25 Jahre zurück.

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Undine von Blottnitz

1. Februar 2019

Undine von Blottnitz war Mitbegründerin der BI-Lüchow-Dannenberg und der Bäuerlichen Notgemeinschaft und 1977 eine der Ersten, die ihre Stimme gegen die Lagerung von atomarem Müll in Gorleben erhoben hat. Sie hat für die Grünen und für ihre Region gestritten, verhandelt und demonstriert. Unerschrocken, couragiert und geradeaus machte sie Politik. 1979 wurde Undine das erste Mal…

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Die lachende Sonne

7. November 2018

„Atomkraft? Nein Danke“, die lachende Sonne, ist wohl jedem Leser bekannt. Das Sonnenlogo ist in 55 Sprachen übersetzt und wurde als Aufkleber, Button, auf Fahnen, Plakaten und Flugblättern durch die Welt getragen. Aber wer hat’s erfunden?

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